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Herbstpressekonferenz 2016

08.11.2016

Rendsburger Wirtschaft im Herbst in stabiler Verfassung

Aber: Sorgen bereiten Fachkräftemangel und desolate Verkehrsinfrastruktur

Gedämpfte Erwartungen für das kommende Jahr

Attraktivität des Wirtschaftsstandortes gesunken

 

Rendsburg. „Die Unternehmen im Rendsburger Wirtschaftraum befinden sich im Herbst 2016 in einer guten Verfassung. Das aktuelle Geschäftsjahr hat bisher die Erwartungen der Betriebe größtenteils erfüllt. Die Auftragsbücher sind gut gefüllt. Jedes zweite Unternehmen bewertet die aktuelle Geschäftslage als gut. In Bezug auf den Arbeitsmarkt kann unsere Region keine Herbstbelebung feststellen. Die Lage bleibt aber stabil. Sorgen bereitet den Unternehmen der Fachkräftemangel und weiterhin die Verkehrsinfrastruktur. Das trübt die Zuversicht in unseren Standort. Erfreulich ist, dass das Investitionsniveau sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich verbessert hat. Dies liegt über dem Niveau von 2015. Dennoch bleibt der Blick in das kommende Jahr von Zurückhaltung geprägt.“

Dieses Resümee zog der Vorsitzende des Unternehmensverbandes Mittelholstein e.V., Jens van der Walle, bei der Herbstpressekonferenz seines Verbandes am 08. November 2016. Im Vorfeld hatte der Verband seine traditionelle Herbstkonjunkturumfrage bei seinen Mitgliedsunternehmen durchgeführt, an der sich rund 60 Unternehmen mit gut 7.300 Beschäftigten aus dem gesamten Wirtschaftsraum beteiligt hatten. 

Die Umfrage ergab, dass 80 % der befragten Unternehmen von einer gleichbleibenden oder verbesserten Geschäftslage im Vergleich zum Vorjahr ausgehen und immerhin 50 % der Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage als „gut“ bezeichnen. Für das nächste Halbjahr erwarten 30 % der Unternehmen eine gesteigerte Umsatzentwicklung, 54 % gehen von einem gleichbleibenden Umsatz aus und lediglich 16 % rechnen mit fallenden Umsätzen. Die Investitionsplanung der Unternehmen hat sich im Vergleich zu den Vorjahren leicht verbessert. Zwar wollen nur 23 % der Unternehmen ihre Investitionen erhöhen, aber 63 % diese auf gleich hohem Niveau halten. Nur 14 % der Unternehmen wollen ihre Investitionen einschränken. 

Die Personalplanung am Wirtschaftsstandort bis zum Jahresende ist nahezu ausgeglichen. Eine Herbstbelebung ist jedoch nicht zu vermelden. Große Sorgen machen die Unternehmen die fehlenden Fachkräfte, aber auch die Eignung der Bewerber für Ausbildungsplätze. 77 % der Unternehmen bezeichnen die Verfügbarkeit von qualifizierten Fachkräften als „unbefriedigend“ oder „schlecht“. Hinzu kommt die Situation um die zukünftigen Auszubildenden. Diesbezüglich beschreiben 57 % der Unternehmen die Eignung der Bewerber für Ausbildungsplätze ebenso als „unbefriedigend“ oder gar „schlecht“.

In der Auswertung zeigt sich, dass die Metall- und Elektroindustrie noch am stabilsten abschneidet.

UVM-Vorsitzender van der Walle abschließend: „Bereits heute kann kein Unternehmen eine Steigerung der Attraktivität des Wirtschaftsstandortes vermelden. Vielmehr sehen 31 % eine Verschlechterung der Attraktivität. Diese Attraktivität misst sich natürlich an verschiedenen, manchmal auch ganz eigenen, Voraussetzungen. Der tatsächliche Fachkräftemangel und die Verkehrsinfrastruktur fallen hier jedoch erheblich ins Gewicht. Wollen wir den Wirtschaftsstandort attraktiver machen, müssen wir die Verkehrsinfrastruktur in den Griff bekommen und für ausreichend qualifizierte Auszubildende und Angestellte werben. Insbesondere im Wirtschaftsraum Rendsburg lässt sich den Unternehmen aber auch schwer vermitteln, dass alles für die Zukunftsträchtigkeit des Standortes getan wird. Anstatt den gelungenen Vorschlag von den Stadtwerken zum Glasfaserausbau aufzunehmen und schnellstmöglich umzusetzen, setzt die Ratsversammlung sich lieber mit sich selbst auseinander. Rendsburg wäre gut beraten den Vorschlag von Herrn Spehr aufzunehmen, der den Glasfaserausbau in der Stadt vorantreiben möchte und damit für eine zukunftsträchtige Gestaltung der Stadt sorgen kann. Damit würde die Attraktivität für Fachkräfte gesteigert werden und die Unternehmen würden durch moderne Kommunikationswege nicht dem immer schneller werdenden Datenaustausch hinterher hinken. Auch für Neuansiedlungen wäre dies ein erheblicher Attraktivitätszuwachs. Diese Digitalisierung ist für ein Rendsburg 4.0 wichtig! Hier ist Handeln geboten und die Politik sollte sich an den Wirtschaftstreibenden ein Beispiel nehmen. Denn auch für Rendsburg gilt die Faustregel der Kaufleute: Ohne Investitionen erhalte ich keine Gewinne. Ohne Saat, keine Ernte.“

Der Unternehmensverband Mittelholstein vertritt mit seinen knapp 500 Mitgliedsunternehmen die wirtschafts- und sozialpolitischen Interessen der Unternehmerschaft gegenüber Politik und Verwaltung. Allein im Wirtschaftsraum Rendsburg gehören dem Unternehmensverband über 280 namenhafte Unternehmen aus allen Bereichen der Wirtschaft mit annähernd 15.000 Beschäftigten an.


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