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Sommerpressekonferenz 2016

19.07.2016

Rendsburger Wirtschaft startet mit guten Ergebnissen in das 1. Halbjahr 2016
Gute Auftragslage schafft weitere Entspannung auf dem Arbeitsmarkt

Die Verunsicherung über die verkehrliche Situation schlägt durch: kaum Investitionen in Bauten geplant

Druck auf die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung bleibt hoch

Rendsburg. „Trotz aller negativer Vorzeichen und Rahmenbedingungen aus Berlin und Kiel sowie der Verkehrssituation in unserer Region, blicken unsere Unternehmen auf ein gutes 1. Halbjahr 2016 zurück! Der positive Trend aus dem Frühjahr hat sich bis zur Jahresmitte fortgesetzt. Dies belegen die Zahlen nachdrücklich. 40 % der befragten Unternehmen konnten ihren Umsatz im Vergleich zum Vorjahr steigern. In 2015 waren es nur lediglich 28 %.“

Dieses Resümee zog der Vorsitzende des Unternehmensverbandes Mittelholstein e.V. bei der diesjährigen Sommerpressekonferenz seines Verbandes am 15.07.2016 in Rendsburg. Im Vorfeld hatte der Verband seine inzwischen traditionelle Sommerkonjunkturumfrage im Rahmen seiner Mitgliedsunternehmen durchgeführt, an der sich rund 80 Unternehmen mit ca. 12.000 Beschäftigten aus dem gesamten Wirtschaftsraum beteiligt hatten. 

Die Umfrage ergab, dass 37 % der befragten Unternehmen gestiegene Auftragseingänge im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bei leicht gestiegenen Verkaufspreisen vermelden konnten. Die Zuversicht aus dem Frühjahr hat sich bewahrheitet, sodass die Rendsburger Wirtschaft auch verhalten optimistisch auf den weiteren Jahresverlauf schaut. 83 % der befragten Unternehmen erwarten für die zweite Jahreshälfte gleichbleibend gute oder steigende Auftragszahlen. Dieser Grundoptimismus spiegelt sich auch in der hohen Investitionsbereitschaft der Unternehmen wieder, wobei die Investitionsquote die Unsicherheit in den Standort erkennen lässt: Lediglich 17 % der Investitionen sollen nach Auskunft der  Unternehmen in Bauten fließen. Hier schlägt die Verunsicherung über die  verkehrliche Lage deutlich durch, was insbesondere die Branche der Bau und Bauzulieferer deutlich zu spüren bekommt.

Die Rendsburger Bauwirtschaft kann, daraus folgernd, in diesem Sommer nicht mit den bereits üblichen soliden Zahlen aufwarten. Erschreckende 42 % der Unternehmen vermeldeten Umsatzrückgänge innerhalb des 1. Halbjahres im Vergleich zum Vorjahr. Das sah 2015 noch anders aus, vermeldete dort keines der befragten Unternehmen Umsatzrückgänge. Auch der Optimismus in dieser Branche ist gedämpft. Lediglich 22 % erwarten im weiteren Jahresverlauf Umsatzsteigerungen – eine bedenkliche Tendenz.

Ein anderes Bild zeichnen die Branchen Dienstleistung und Metall- und Elektroindustrie, die zum größten Teil Umsatzsteigerungen oder gleichbleibend guten Umsätzen aufwarten. Insbesondere der Dienstleistungsbranche hat es der Wirtschaftsraum Rendsburg zu verdanken, dass eine hohe Anzahl neuer sozialversicherungspflichte Arbeitsplätze (saldiert insgesamt 126) geschaffen wird.

„Sie kennen von mir klare Worte. Wenn es nicht gut läuft, dann sagen wir es und auch woran es liegt. Wenn es aber gut läuft, dann sagen wir das auch und sind vielleicht auch ein wenig stolz auf die Zahlen, die wir präsentieren dürfen. Und in diesem Sommer ist es so: Wir, die Unternehmen, können stolz sein. Die  konjunkturelle Lage ist gut!“, fasste van der Walle zusammen.

Der Vorsitzende des Unternehmensverbandes Mittelholstein e.V. machte aber auch deutlich, wo der Ursprung dieser guten konjunkturellen Lage liegt: „Ich möchte aber nicht verhehlen, dass daran nicht wirklich die Rahmenbedingungen der öffentlichen Hand einen Anteil haben – im Gegenteil! Man kann sagen, dass die Unternehmen gut gewirtschaftet haben und trotz der Rahmenbedingungen solch positive Zahlen liefern können.“

Seiner Androhung, kein Blatt vor den Mund zu nehmen, machte van der Walle wahr, als er sich Teilen der Kommunalpolitik in Rendsburg und der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung zuwendete. Insbesondere der Letztgenannten gegenüber werde der Verband nicht Nachlassen. Die Kanaltunnelsanierung ist im Verband zur Chefsache erklärt worden. Die erste Sitzung des eingeforderten Kontrollgremiums hat am vergangenen Mittwoch stattgefunden und es seien durchaus vorsichtig positive Gesprächen gewesen: „Wichtig für uns ist, dass die Oströhre noch im Sommer diesen Jahres für den Verkehr freigegeben werden kann. Die bisherigen Planungen der WSV sind im Gespräch am Mittwoch nicht zurückgenommen worden. Wir setzen das Gespräch im nächsten Monat fort – und: Wir bleiben dran!“, so van der Walle mit einem Hinweis auf Verzögerungen bei der Kanaltunnelsanierung und dem Engagement des Verbandes.

Auch an Teile der Ratsversammlung in Rendsburg hatte der Vorsitzende des größten Arbeitgeberverbandes in Schleswig-Holstein Forderungen formuliert. So müsse die Ratsversammlung auch die unangenehmen Themen angehen und „gerade nach dem Bericht des Landesrechnungshofes müssen sinnvolle Lösungen erreicht werden.“. Die Ratsversammlung müsse sich an Sachthemen abarbeiten und sich nicht nur den internen Kämpfen widmen. „Wir werden nicht müde deutlich zu machen, was wir fordern. Vielleicht – und so viel Selbstkritik gestehe ich uns zu – haben wir in der Vergangenheit auch einfach nicht die richtigen Worte gefunden.“, so van der Walle mit einem Unterton der Ironie. 

Der Unternehmensverband Mittelholstein vertritt mit seinen annähernd 500 Mitgliedsunternehmen die wirtschafts- und sozialpolitischen Interessen der Unternehmerschaft gegenüber Politik und Verwaltung. Allein im Wirtschaftsraum Rendsburg gehören dem Unternehmensverband über 280 namenhafte Unternehmen aus allen Bereichen der Wirtschaft mit annähernd 15.000 Beschäftigten an.


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